Der mysteriöse Fall des fehlenden Winters

Ich weiss ja nicht wie es bei euch aussieht, aber ich lag am Wochenende auf der Bank, auf der Terrasse, im Garten, in der Sonne und habe meinen Vitamin D Vorrat ein bisschen aufgetankt.
So sehr ich mich auch über diese wunderbare Sonne freue und so sehr ich sie auch vermisst habe, vor allem weil letztes Jahr in Berlin der Sommer irgendwie ausgefallen ist, finde ich es auch befremdlich, dass mir das Thermometer am Sonntag fast 20 Grad angezeigt hat... Mitte Januar.
Heute kamen die Compagnons ganz aufgeregt zu mir angerannt und haben mir erzählt, dass sie schon die ersten Schmetterlinge des Jahres entdeckt haben. 
Ich selber beobachte auch, wie die ersten Knospen immer dicker und dicker werden und die Rosen sich wieder öffnen. Und dabei hätte ich schwören können, dass sie doch erst gestern verwelkt sind.
Der Höhepunkt war echt gestern, als ich bei der Arbeit im Gewächshaus nur ein T-Shirt anhatte... Ich wollte wenigstens die Mütze anlassen, um den Winter nicht zu verhöhnen und ihm wenigstens etwas gefühlte Kälte vorzugaukeln, aber es ging einfach nicht. 
So schön das alles ist, es fühlt sich irgendwie falsch an. Vielleicht auch nur, weil alle sagen es ist nicht normal, und vielleicht auch nur, dass man es sonst nicht anders kennt. 
Aber ich fühle mich selber etwas verloren, wie die Schmetterlinge, die sich wundern, warum noch die meisten Blumen schlafen und deshalb nicht wissen, wo sie sich hinsetzten sollen. 


Hoffen wir jetzt einfach, dass die Kälte die jetzt in den USA herrscht uns verschont und dass Leben das gerade erwacht, nicht wieder mit einem Schneefall von uns nimmt.

(die Amseln machen grade Frühjahrsputz und schmeissen mit den Blättern rum)


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